Wind und Sonne liefern die Energie der Zukunft. Doch um diese natürlichen Ressourcen effizient zu nutzen und eine sichere Stromversorgung zu garantieren, braucht es noch bessere Speichersysteme. Leistungsfähige Batterien spielen dabei eine entscheidende Rolle. Sie sorgen dafür, dass auch dann genügend Strom fließt, wenn keine Sonne scheint oder es windstill ist. An der Entwicklung von Batterien arbeiten Forschende rund um den Globus.
Bezahlbare und saubere Energieversorgung ist eines der Nachhaltigkeitsziele, die die Vereinten Nationen formuliert haben. Viele Unternehmen unterstützen das Engagement. Erneuerbare Energien tragen dazu bei, dass die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen abnimmt. Doch um alle Nachhaltigkeitsziele bis zum Jahr 2030 zu erreichen, müssen sich alle mehr anstrengen.
Klimawandel und Nachhaltigkeit sind Themen, die Simon Engelke schon als Schüler beschäftigten. Früh stand für ihn fest, dass er in seinem Berufsleben einen Beitrag leisten möchte. Mit den Studienfächern Chemie, Physik und Informatik legte er den Grundstein für ein breit gefächertes Wissensspektrum. Studiert hat er in den Niederlanden und den USA, promoviert in England und an jedem Ort von den vielfältigen Perspektiven profitiert.
"Berkeley sieht sich als beste Public School der Welt. Dort dreht sich in der Forschung alles um die Frage, wie sich die Welt verbessern lässt", erinnert er sich. Während seiner Promotion in Cambridge beeindruckten Engelke die Betreuer, die den Studierenden neue Herangehensweisen vermittelten. "Exzellenz stand in Cambridge immer im Mittelpunkt."
Gemeinsam mit Gleichgesinnten gründete Engelke im Oktober 2020 Battery Associates, denn das Speichern von Energie ist für den Naturwissenschaftler eine der größten Herausforderungen auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit und einer ökologischen Transformation.
Drei Themenfeldern widmet sich Battery Associates: Der Unternehmenszweig BatteryPro berät die Bundesregierung und auch Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen in allen Fragen der Energiespeicherung. BatteryLab konzentriert sich auf Innovationen und entwickelt gerade ein eigenes Batteriemessgerät. Besonders wichtig sind für Engelke auch alle Bildungs- und Trainingsaktivitäten, die in BatteryEdu gebündelt sind. "Bis 2025 brauchen wir 800.000 Fachkräfte, die für alle Aspekte der Batterietechnologie ausgebildet sind", sagt Engelke. Mit Trainings für unterschiedliche Branchen und Personengruppen treibt das Start-up dieses Thema voran.
Wettbewerb als Innovationstreiber
Neben fehlenden Expertinnen und Experten für verschiedene Aspekte der Batterietechnologie sieht Simon Engelke noch ein weiteres Handicap: Unternehmen teilen ihre Daten nur ungern. Viel Potenzial schlummert so in Datenbanken, ohne dass die Firmen selbst oder andere Akteure am Markt diese Chancen nutzen können. Mit der Initiative BatteryDev möchte Engelke das ändern.
Die Idee ist einfach: Unternehmen stellen ihre Daten zur Verfügung und ein internationales Team aus Gründern, Ingenieurinnen und Ingenieuren, Informatikern und Informatikerinnen sowie Forschenden tüftelt in Workshops intensiv an neuen Lösungsansätzen. Die erarbeiteten Ergebnisse gehen zurück an das Unternehmen. Idealerweise entstehen daraus neue Projekte und Dienstleistungen. "BatteryDev ist ein großer, globaler Wettbewerb für Batteriedaten. Wir wollen einen Anreiz schaffen, damit sich Leute weltweit unterstützen, voneinander lernen und sich weiterbilden", sagt Engelke.
Mit diesem Konzept überzeugte BatteryDev auch die Jury des 10toGo Hackathon von Microsoft und Volkswagen und sie belegten im Februar 2021 den 2. Platz. Für Battery Associates hat sich seither viel getan, denn der Preis öffnete dem Team neue Türen. "Wir haben mit Hilfe von Microsoft viele neue Kontakte zur Industrie geknüpft. Außerdem wurden wir in das Microsoft Start-up-Förderprogramm aufgenommen", freut sich Engelke und fügt hinzu: "Wir können auch Software von Microsoft sowie Server-Credits kostenlos nutzen."
Aber auch Microsoft selbst investiert in erneuerbare Energien und effiziente Speichersysteme. Das Unternehmen unterstützt die Ziele der Vereinten Nationen und formulierte eigene Nachhaltigkeitsziele. Beispielsweise will der Konzern bis 2025 alle seine Rechenzentren, Gebäude und Standorte zu 100 Prozent mit Ökostrom versorgen. Deshalb interessiert sich auch das Management von Microsoft für die Expertise von Battery Associates.
Daten sind der Treibstoff für mehr Nachhaltigkeit
Wirksamer Klimaschutz braucht, worauf alle großen Change-Projekte aufbauen: Daten - und moderne Technologien, um diese Daten in zielgerichtetes Handeln umzusetzen.
Viele neue Berufsbilder entstehen rund um Batterietechnologie
In diesem Jahr organisierte BatteryDev einen weiteren Wettbewerb. Nahmen vor einem Jahr 30 Expertinnen und Experten teil, engagierten sich im Februar 2022 bereits 60 kluge Köpfe aus aller Welt und arbeiteten eine Woche lang an neuen Ideen. Dieser Erfolg beflügelt auch die Arbeit von Engelke und seinen Mitstreitern.
Angefangen hat Battery Associates mit drei Mitarbeitern, mittlerweile umfasst die Crew sieben Mitglieder aus sieben Ländern, die remote zusammenarbeiten. Erfolgreich ist auch die Weiterbildungssparte. Sponsoren und Unternehmen unterstützen die Idee, viele Experten aus Wissenschaft und der Industrie geben ihr Wissen in Kursen an Interessierte weiter.
Die ressortübergreifende und interdisziplinäre Zusammenarbeit steht aber erst am Anfang, denn Engelke ist davon überzeugt, dass auch unterschiedliche Wissensgebiete noch enger zusammenarbeiten und sich austauschen müssen. Battery Associates möchte beide Seiten zusammenbringen, Ingenieure und Informatiker, denn vielen fehlt das Wissen zu Batterietechnologie. "Es entstehen gerade viele spannende neue Berufsprofile", sagt Engelke. Dieses Engagement hilft auch dabei, die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Rund um das Thema Nachhaltigkeit hat Microsoft inzwischen eine ganze Reihe an Tools, die Unternehmen helfen, die eigenen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
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