Digital gewinnt. Um im Markt zu bestehen, führt kein Weg an der digitalen Transformation vorbei. Diese Erkenntnis ist nicht neu und hat sich auch schon vor Beginn der Pandemie bei den meisten Firmen etabliert. Jedes Unternehmen wird quasi zur Software-Company, wenn es erfolgreich sein will. Dass etwas getan werden muss, ist vielen also bewusst. Nur das Wie ist unklar. Und das ist der große Knackpunkt.
Die Technik ist dabei nicht das Problem. Die meisten Unternehmen arbeiten bereits mit Systemen wie etwa Big-Data-Lösungen, um ihre Daten - den Rohstoff der Digitalisierung - zu speichern und auszuwerten.
Der Rohstoff wird jedoch nicht genutzt. Die Gründe: Die Daten sind nicht durchgehend für alle verfügbar, es mangelt an den nötigen Kompetenzen und geeignete Business Cases werden nicht formuliert. Unterm Strich fehlt das Verständnis für eine datengestützte Unternehmenskultur. So lassen sich aus den reichlich vorhandenen Daten keine Erkenntnisse gewinnen.
Die Situation ist vergleichbar mit einem Getreidefeld, auf dem die prächtigsten Ähren in perfekten Reihen wachsen und sorgsam gehegt und gepflegt werden. Wenn der Roggen oder Weizen aber geerntet ist, weiß niemand, wie man daraus ein gutes Brot macht.
"Man braucht quasi ein Datenbetriebssystem für das Unternehmen", sagt Patrick Schidler, Head of Azure Cloud Marketing bei Microsoft Deutschland. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter muss Zugriff auf alle Daten haben, die er braucht, um seinen Job besser auszuführen. Und er oder sie muss wissen, wie sich daraus Erkenntnisse gewinnen lassen. "So ist das Unternehmen zu jeder Zeit in der Lage zu sehen: Mache ich das Richtige? Und wenn nicht, was muss ich tun, um das zu ändern?"
Das gilt laut Schidler für die gesamte Organisation und alle Kernbetriebsprozesse. Digitalisierung bedeute nicht, sich einen manuellen Workflow herauszunehmen und diesen isoliert elektronisch abzubilden.
Betriebssystem für den Wandel
Es braucht viele Fähigkeiten, um Daten nutzbringend einzusetzen. Microsoft hat dazu ein Framework für Intelligence Driven Organization aufgebaut.
Vier Säulen der datengestützten Organisation
Um ein solches Betriebssystem in der eigenen Organisation zu installieren, müssen Unternehmen zunächst eine entsprechende Kultur etablieren. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter brauchen die nötigen technischen Fähigkeiten. Außerdem ist es wichtig, die passenden Anwendungsszenarien für die Digitalisierung zu identifizieren. Und letztlich ist ein Vorgehensmodell gefragt, um all dies umzusetzen.
Ergebnis dieses Prozesses ist die Intelligence Driven Organization - oder kurz: IDO. Microsoft hat ein IDO-Framework entwickelt, das Best Practices für jedes dieser vier Elemente enthält - Kultur, technische Kompetenzen, Use Cases und Vorgehensmodell. Damit unterstützt der IT-Anbieter seine Kunden auf ihrem Weg durch die digitale Transformation.
Patrick Schidler sieht Microsoft für diese Rolle prädestiniert, weil es selbst in den vier Jahrzehnten seines Bestehens diese Entwicklung zum datengestützten Unternehmen durchlaufen hat. "Wir haben dabei viele Erfahrungen gemacht, von denen unsere Kunden profitieren können", so Schidler.
So hat Microsoft zum Beispiel durchgehend eine entsprechende Kultur aufgebaut, nachdem CEO Satya Nadella vor fünf Jahren vorgegeben hat: "Wir müssen eine data-driven Company werden." Heute würden alle bei Microsoft datenbasiert arbeiten, so Schidler. "Jede und jeder kann sich Daten für seinen Job frei zusammenstellen." Daneben hat Microsoft laut Schidler massiv in die technischen Fähigkeiten des eigenen Personals investiert. Einmal im Quartal gebe es zum Beispiel so genannte Learning Days, an denen virtuelle Trainings zu einer Vielzahl digitaler Themen angeboten werden.
Zur Entwicklung zählt auch, dass der Software-Anbieter sich vom klassischen Lizenzmodell verabschiedet hat und für die meisten seiner Services zu einem Abonnementmodell übergegangen ist. "Wir messen dabei vollständig anonymisiert, wie unsere Kunden und Partner unsere Dienste nutzen.", erklärt Schidler. "Dabei haben wir unsere Entwicklungsprozesse so stark automatisiert, dass Anpassungen an neue Anforderungen schnell aufgegriffen und quasi auf Knopfdruck ausgeliefert werden können."
Damit spricht er einen weiteren wichtigen Teil des IDO-Konzepts an: den Digital Feedback Loop. Digitale Feedback-Schleifen stellen sicher, dass Erkenntnisse aus bestimmten Prozessen sofort gewonnen werden und wieder in die Entwicklung von Produkten oder Diensten zurückfließen. Heißt konkret, dass ein Unternehmen etwa die Interaktionen mit Kunden ständig analysiert und weiß, wie die eigene Website genutzt wird, um entsprechende Anpassungen machen zu können.
Das Gleiche gilt für Produkte. Maschinenbauer analysieren zum Beispiel die Daten ihrer Maschinen, die beim Kunden im Einsatz sind. Damit können sie nicht nur verbesserte Wartungsservices anbieten, sondern die Erkenntnisse auch für ihre Produktentwicklung nutzen. Ebenso machen es Autohersteller, wenn sie Informationen von ihren Fahrzeugen auswerten, die auf den Straßen unterwegs sind.
Kick-off für die Transformationsreise
Wenn Microsoft einen Kunden auf seiner Transformationsreise begleitet, beginnt diese zunächst mit einem Workshop, in dem alle Senior Business Leader zusammenkommen. Denn: Digitalisierung ist Chefsache.
Die Unternehmensführung formuliert in diesem Workshop zunächst ihre Vision. Wohin soll sich das Unternehmen entwickeln? Gibt es schon Ideen für die digitale Transformation? "Anschließend folgt die Bestandsaufnahme", berichtet Schidler. Dabei geht es um Fragen wie: Ist alles vorhanden, um zu diesem Ziel zu kommen? Gibt es eine Datenkultur? Stehen die notwendigen Technologien zur Verfügung? "Dann lösen wir ein Problem nach dem anderen und nehmen uns in einem iterativen Ansatz die entsprechenden Business Cases vor. Die ersten Erfolge liegen dann meist schon nach sechs bis acht Wochen vor und diese hohe Geschwindigkeit ist ausschlaggebend für die Akzeptanz der Transformation in der Organisation."
Mit Microsoft hat ein Unternehmen einen Partner, der sowohl mit Best Practices als auch mit den passenden Technologien auf dem Weg zur Intelligence Driven Organization unterstützen kann. Auf diese Weise hat Microsoft in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe größerer Unternehmen auf ihrer Transformationsreise begleitet. Dazu zählt zum Beispiel die Commerzbank oder der Roboterhersteller ABB, der heute mithilfe von Azure AI seine Personaleinsatzplanung neu gestaltet und damit die Kundenzufriedenheit um 20 Prozent erhöht hat.
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