Frage:
Wer Cloud-Anwendungen plant, macht verschiedene Kriterien bei der Auswahl eines Cloud-Dienstleisters zur Voraussetzung. Die Konformität mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist dabei am wichtigsten. Das gaben fast alle befragten Unternehmen (96 Prozent) im Cloud-Monitor 2020 von Bitkom und KPMG an. Welche Bedeutung hat Datenschutz für Microsoft?
Antwort:
Microsoft sieht Privatsphäre als ein Grundrecht an. Die Einhaltung der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) ist für uns mehr als notwendige Compliance für unsere Kunden aus der EU. Mit der Anwendbarkeit der DSGVO im Mai 2018 haben wir die neuen Regeln für die Verarbeitung personenbezogener Daten nicht nur in Europa, sondern weltweit zum Standard gemacht.
Für Microsoft ist Datenschutz nie ein abgeschlossenes Thema. Mit der Einführung der DSGVO haben wir nicht aufgehört, in den Datenschutz zu investieren. Wie wichtig das Thema für Microsoft ist, zeigt auch das folgende Statement von Brad Smith, President und Chief Legal Officer: "Wenn wir unsere Kunden nicht schützen können, haben wir ihr Vertrauen nicht verdient."
Satya Nadella, CEO von Microsoft, gab Nutzern von Microsoft-Lösungen ein klares Versprechen: "Wir bei Microsoft möchten alle Benutzer und Unternehmen dabei unterstützen, mehr zu erreichen. Wir entwickeln eine intelligente Cloud, neue Bürosoftware sowie Geschäftsprozesse und gestalten die Computerarbeit persönlicher. Bei all dem setzen wir selbstverständlich wie schon immer auf Datenschutz. Sie behalten die Kontrolle über Ihre Daten."
Der Microsoft-CEO betont dabei die Datenhoheit der Microsoft-Nutzer: "Sie entscheiden, wie und warum Daten erfasst und genutzt werden. Außerdem stellen wir sicher, dass Sie stets informierte Entscheidungen zu unseren Produkten und Diensten treffen können."
Im Microsoft-Blog finden Sie zudem die Datenschutzprinzipien von Microsoft, nach denen wir Daten verarbeiten.
Frage:
Die virtuelle Zusammenarbeit ist in Zeiten der Corona-Pandemie noch wichtiger geworden. Microsoft bietet hier eine Reihe führender Lösungen an, wie Microsoft 365 und Microsoft Teams. Können diese Lösungen auch nach dem Ende von Privacy Shield datenschutzkonform genutzt werden?
Antwort:
Unternehmen können die Microsoft Cloud und damit auch Lösungen wie Microsoft 365 und Microsoft Teams auf Basis der jeweils aktuellen Standardvertragsklauseln der EU (Standard Contractual Clauses, SCCs) nutzen, um den Mitarbeitern einen sicheren Weg von moderner Arbeit bereitzustellen. Gerade im Zeitalter von COVID-19 und der vermehrten Heimarbeit bietet Microsoft Lösungen für Unternehmen, Schüler, Studierende, aber auch Privatpersonen an, die datenschutzkonform genutzt werden können.
Mitte November 2020 hat die EU-Kommission Entwürfe zu neuen Standardvertragsklauseln für internationale Datentransfers vorgelegt. Diese wurden bereits durch Microsoft analysiert. Microsoft gehört immer zu den Ersten, die auf rechtliche Entwicklungen reagieren, um unseren Kunden stets den bestmöglichen Datenschutz zu bieten.
Konkret zu den Lösungen Microsoft 365 und Microsoft Teams hat Microsoft bereits im Vorfeld umfassende Informationen zu den Funktionen der Datensicherheit veröffentlicht, so dass unsere Kunden genau wissen, wie Microsoft den Datenschutz auch technisch umsetzt. Auch für IT-Administratoren haben wir die Datenschutz-Funktionen von Microsoft Teams ausführlich dargestellt.
Foto: Microsoft
Frage:
Das Urteil des EuGH hat ja die Standardvertragsklauseln bestätigt, jedoch auf den Bedarf ergänzender Maßnahmen für Datensicherheit und Datenschutz hingewiesen. Wie sehen die ergänzenden Maßnahmen zur Nutzung der Microsoft Cloud-Dienste unter Standardvertragsklauseln aus?
Antwort:
Nach dem Urteil des EuGH müssen bei Datenübermittlungen in die USA die Standardvertragsklauseln um zusätzliche Maßnahmen ergänzt werden. Welche dies genau sein müssen, ist Gegenstand einer Einzelfallprüfung, die man als Cloud-Nutzer durchführen muss.
Der Europäische Datenschutzausschuss (EDSA) hat im November 2020 Empfehlungen zu diesen ergänzenden Maßnahmen veröffentlicht. Microsoft hat umgehend reagiert und erweitert die Vertragswerke für die Microsoft Cloud-Dienste. Neben den Online Service Terms (OST) und den Datenschutzbestimmungen für Microsoft-Onlinedienste (Data Processing Addendum / DPA) hat Microsoft nun als dritten Bestandteil für alle Microsoft Kundenverträge im Cloud-Bereich eine Vereinbarung zu den "Additional Safeguards" veröffentlicht.
Diese Maßnahmen gehen zum Teil über die Empfehlungen des EDSA hinaus:
Microsoft hat sich verpflichtet, dass jede Anfrage einer staatlichen Stelle - egal von welcher Regierung - nach Daten der Unternehmenskunden oder der Kunden aus dem öffentlichen Sektor angefochten wird, wenn es dafür eine rechtliche Grundlage gibt.
Microsoft wird zudem die Nutzer der Kunden finanziell entschädigen, wenn ihre Daten aufgrund einer Anfrage einer staatlichen Stelle unter Verletzung der EU-Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) offengelegt werden müssen.
Frage:
Datensicherheit in der Cloud ist eine gemeinsame Aufgabe für Cloud-Nutzer und Cloud-Anbieter. Welche Sicherheitsmaßnahmen von Microsoft sind für den Datenschutz besonders wichtig?
Antwort:
Microsoft ergreift eine Vielzahl an Maßnahmen für den Schutz der Kundendaten. Wir haben im Microsoft Trust Center ausführlich dargestellt, welche Maßnahmen auf Seiten von Microsoft für Sicherheit, Datenschutz und Compliance ergriffen werden.
Um globale, nationale, regionale und branchenspezifische Vorschriften einzuhalten, unterstützen die Microsoft Cloud-Lösungen mehr als 90 regulatorische Standards und Gesetze, einschließlich ISO 27001, ISO 27018, ISO 27701, SOC 1,2 und 3, C5, TISAX, KRITIS, BAIT und andere.
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Frage:
Eine Sorge von Cloud-Nutzern in Deutschland ist, dass zum Beispiel US-Behörden auf ihre Cloud-Daten zugreifen könnten. Welche konkreten Maßnahmen ergreift Microsoft hier?
Antwort:
Microsoft hat bereits seit mehreren Jahren ein Verfahren etabliert, wie mit Behördenanfragen umgegangen wird, mit denen ein Zugriff auf bestimmte Kundendaten angefordert wird.
Nach dem sogenannten LENS-Verfahren (Law Enforcement National Security) prüft ein Team von Rechtsexperten sehr genau entsprechende Behördenanfragen. Gibt es eine legitime Grundlage für die Behördenanfrage, verweist Microsoft die Behörden wo immer möglich an den Kunden selbst und gibt somit keine Kundendaten weiter.
Das Verfahren bei Microsoft ist absolut transparent. Microsoft veröffentlicht einen detaillierten Law Enforcement Requests Report zu eingegangenen Behördenanfragen. Zusätzlich gibt es einen solchen Bericht speziell zu Anfragen von US-Behörden, den U.S. National Security Orders Report.
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