Viele Unternehmen haben sich auf die Fahnen geschrieben, Ihre Umweltbilanz zu verbessern. Neben finanziellen Anreizen wie niedrigere CO2-Abgaben und grüne Anforderungskataloge seitens der Investoren ist es häufig auch das Renommee der Firmen, das durch eine geeignete Nachhaltigkeitsstrategie gesteigert werden soll.
IDC hat im Dezember 2021 branchenübergreifend 200 deutsche Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern befragt, um detaillierte Einblicke in die Planungen, Herausforderungen und Treiber in Bezug auf Nachhaltigkeitsinitiativen durch und mithilfe der IT zu erhalten. Demnach verfügen 38 Prozent der befragten Unternehmen nach eigenen Angaben bereits über einen unternehmensweiten Nachhaltigkeitsansatz, weitere 40 Prozent über einzelne Programme.
In der Praxis kämpfen Nachhaltigkeitsprojekte jedoch mit etlichen Hürden und Herausforderungen. Insbesondere, wenn Unternehmen noch große Digitalisierungsdefizite zu bewältigen haben, fehlen oft die Datenbasis und Prozesstransparenz, um sinnvolle und zielgerichtete Initiativen zu starten.
Andererseits lassen sich ernstgemeinte Nachhaltigkeitsinitiativen und effizientere Prozesse nur mit einer entsprechenden IT-Umgebung stemmen. Dazu zählen Ansätze für Kreislaufwirtschaft, verbesserte Logistikkonzepte oder optimierte (Fern-)Wartungsmöglichkeiten. Im industriellen Umfeld kommen hier insbesondere sensorbasierte und automatisierte Lösungen zum Einsatz, die im Idealfall über eine IoT-Plattform gesteuert und verwaltet werden. Der IT kommt dabei eine ausgewiesene Enabler-Rolle zu.
Multipler Nutzen durch IoT-Plattformen
IoT-Plattformen sorgen in diesem Kontext für eine Vernetzung von IT und OT - also der klassischen IT und der Operational Technology. Nur wenn Daten, Dienste und Applikationen in einer gemeinsamen Umgebung integriert sind, lassen sich Nachhaltigkeitspotenziale wirklich heben. Die Einführung einer geeigneten IoT-Plattform ist in der Regel - wie viele andere Digitalisierungsprojekte auch - ein komplexes Unterfangen, an dem viele Unternehmensbereiche und Fachabteilungen beteiligt sein müssen.
Thomas Frahler, Business Lead IoT bei Microsoft, rät deshalb dazu, derartige Projekte nicht nur aus der Nachhaltigkeitsperspektive zu betrachten. Vielmehr sei es wichtig, auch alle anderen Vorteile einer IoT-Plattform ins richtige Licht zu rücken, damit möglichst viele Stakeholder im Unternehmen entsprechende Initiativen fördern sowie Know-How und Ressourcen einbringen.
Als Beispiel nennt er eine Integrierte Asset Performance Management-Lösung (IAPM), die Bosch auf Basis von Microsoft Azure für rotierende Maschinen wie Turbinen und Elektromotoren eingeführt hat. Diese melden ihren Wartungsbedarf nun selbst, wodurch sich nicht nur unnötige Kosten für zu früh gewechselte Komponenten, deren Herstellung und auch die Zeit der Wartungsexpert*innen reduziert.
Das federführende Bosch-Team arbeitet mit Digitalen Zwillingen auf einer Cloud-basierten IAPM-Lösung, die unter anderem maschinengenerierte Daten sammeln, auswerten und Vorhersagen ermöglichen. Alle relevanten Daten einer Maschine werden dabei über den Azure IoT Hub verfügbar gemacht. Immer wenn ein Symptom eines möglichen Verschleißes erkennbar wird, löst eine App einen Alarm aus. Die so angestoßene Inspektion kann aus der Ferne (remote) oder physisch vor Ort stattfinden.
Nachhaltigkeit und Produktoptimierung gehen Hand in Hand
Das Beispiel zeigt, dass Nachhaltigkeitsinitiativen und Kostenersparnisse durchaus Hand in Hand gehen können. Dies funktioniert aber nicht nur in großen Konzernen. So hat das Familienunternehmen Ziehl-Abegg gemeinsam mit T-Systems ebenfalls eine Plattform etabliert, um eigene und fremde Geräte überwachen zu können. Der Hersteller von Ventilatoren für industrielle Anwendungen wie Aufzugssysteme, Medizintechnik oder Rechenzentren sammelt mittels Azure Cloud Services Daten über Zustand und Leistung seiner Geräte, um deren Betrieb und Wartung zu verbessern.
Ein rechtzeitiger Eingriff kann beispielsweise Störfälle verhindern, was nicht nur bei kritischen Infrastrukturen einen wesentlichen Faktor darstellt. Langfristig lassen sich darüber hinaus Wartungsintervalle anpassen und Erkenntnisse für die Entwicklung neuer Geräte und Dienstleistungen sammeln. Außerdem liefert die Plattform die Basis für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. So plant das Unternehmen, in Zukunft dem Kunden nicht nur Ventilatoren, sondern eine garantierte Luftleistung anzubieten.
Die nachhaltige Zukunft ist digital
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Neue Möglichkeiten mittels Energy Harvesting
Um IoT-Plattformen mit Daten zu füttern, benötigen fast alle Anwendungen geeignete Sensoren. Diese sind jedoch nicht immer problemlos zu installieren, vor allem, weil diese in der Regel eine eigene Stromversorgung benötigen. In solchen Fällen können die Sensoren des Anbieters EnOcean Abhilfe schaffen. Dank Energy Harvesting benötigen die EnOcean-Sensoren weder Batterien noch Kabel. Vibrations- oder Temperatursensoren lassen sich ohne Stromversorgung beispielsweise mit digitalen Zwillingen für die smarte Steuerung von Immobilien verbinden. T-Systems MMS hat auf dieser Basis die Lösung "Smart Spaces" entwickelt, die es ermöglicht, app-basiert in Gebäuden zu navigieren oder Räume zu buchen. Zusätzlich lässt sich so die Temperatur optimal regeln, um möglichst wenig Heizenergie zu verschwenden.
Allen genannten Beispielen gemeinsam ist der Ansatz, sowohl Nachhaltigkeitsziele als auch weitere Verbesserungen bezüglich Kosten, Effektivität oder Produktoptimierung zu verfolgen. Nicht zuletzt nutzen alle genannten Projekte Microsofts Azure Plattform und Services. Damit lassen sich derartige Projekte in überschaubarem Rahmen aufsetzen und später im großen Stil ausrollen, ohne dass dafür eine eigene Infrastruktur aufgebaut werden muss. Und die Hebel sind gewaltig. So konnte beispielsweise die Stadtverwaltung von Valencia mit einem Smart-Lightning-Projekt auf Microsoft Azure Basis ihren Energieverbrauch um 74 Prozent reduzieren und auf diese Weise Einsparungen von rund 6 Millionen Euro erzielen.
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