"Nachhaltigkeit ist ein Beschleuniger für die Digitalisierung", sagt Christoph Schenek, Sustainability Program Manager bei Microsoft. Denn um nachhaltige Maßnahmen umzusetzen, brauchen Unternehmen Daten. Beispiel ist etwa das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. Dieses ist nicht nur ein Wortmonstrum, sondern auch eine Herausforderung für Unternehmen. Um die benötigte Transparenz in der Lieferkette zu erreichen, benötigen sie Informationen - etwa nachhaltigkeitsrelevante Daten der Lieferanten. Dafür wiederum brauchen sie digitale Lösungen, um die Daten zu erfassen, zu verwalten und zu analysieren.
Das Beispiel zeigt, wie eng der ökologische und der digitale Wandel miteinander verknüpft sind. Wer beides gleichermaßen erfolgreich bewältigen möchte, braucht Verbindungsstücke. In einem Whitepaper hat Microsoft diese so genannten Konnektoren zusammengefasst und nach verschiedenen Themen strukturiert. Die Autoren des Whitepaper nennen es das Big Picture, das alle zentralen Aufgaben in der digital-ökologischen Doppeltransformation auf einen Blick zeigt.
Verantwortungsvoller Umgang mit Daten
Das Beispiel Lieferkette macht auch deutlich, dass das Thema Daten in diesem Bild eine zentrale Bedeutung hat. Microsoft nennt den entsprechenden Konnektor "Daten und Verantwortlichkeit". Firmen brauchen Informationen, um überhaupt zu wissen, wo sie beim Thema Nachhaltigkeit ansetzen müssen. Eine solide Datenbasis sei für Unternehmen der Anfang ihrer Nachhaltigkeitsbemühungen, heißt es im Whitepaper. "Wer seine Emissionen im Detail kennt, kann Maßnahmen zu ihrer Verringerung oder für intelligentes Energiemanagement ergreifen." Da es sich aber zum Teil um sensible Daten handelt, ist es wichtig, mit diesen verantwortungsvoll und rechtssicher umzugehen. Hier kommt der Aspekt Verantwortung ins Spiel. Datenschutz und Datensicherheit müssten daher integraler Bestandteil der Transformation sein, so die Autoren.
Digital Twin treibt Nachhaltigkeit an
Wer Daten im großen Stil nutzen möchte, benötigt dafür natürlich auch die entsprechenden Systeme. Technologie ist daher ein weiterer Konnektor zwischen digitaler und ökologischer Transformation, den das Whitepaper nennt: "Nachhaltigkeit braucht Daten und Technologien, die sie nutzen, die sie auswerten helfen und die bei der Umsetzung der Maßnahmen unterstützen, die sich aus den Analysen ergeben."
Dabei erwähnt das Whitepaper eine Technologie, die einem in diesem Zusammenhang vielleicht nicht sofort eingefallen wäre: der digitale Zwilling. Sein Nutzen lässt sich auch aus Nachhaltigkeitsperspektive betrachten: Es sei sehr viel effizienter und damit nachhaltiger, Produkte im Digitalen zu entwickeln, zu testen und zu warten, bevor dafür Rohstoffe verbraucht und menschliche Arbeitskraft eingesetzt würden, so die Autoren.
Schenek hebt hervor, dass der Konnektor Technologie zwei Aspekte enthalte. Zum einen gehe es darum, IT zu nutzen, um wichtige Erkenntnisse zu gewinnen und Nachhaltigkeitsmaßnahmen umzusetzen - also IT for green. Zum anderen spiele aber auch Green IT beim Thema Technologie eine wichtige Rolle - also die IT selbst nachhaltig zu nutzen. Als großer Energiefresser ist diese nämlich ein wichtiger Faktor in einer Nachhaltigkeitsstrategie. Ein Ansatz sei es, so Schenek, beispielsweise Cloud-Services aus besonders energieeffizienten Rechenzentren nutzen und so die eigene CO2-Bilanz positiver zu gestalten.
Klimaziele schneller erreichen
In diesem Whitepaper lernen Sie mehr über Konnektoren, die direkten Einfluss auf Ihren CO2-Abdruck haben. Eine Checkliste zeigt Einsparpotenziale auf.
Menschen sind entscheidend
Es geht aber nicht nur um Technik. "Wer in Technologien für eine nachhaltige Zukunft investiert, muss immer auch in Menschen investieren", heißt es im Whitepaper. Denn es sind die Menschen, die mit den Technologien arbeiten. Und es sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche die Nachhaltigkeitsmaßnahmen mittragen müssen. Die Autoren des Whitepapers nehmen daher die Konnektoren Mensch, Kommunikation sowie Kultur in ihr Big Picture mit auf.
Auch Schenek hält den Faktor Mensch für extrem wichtig. "Egal wie klein oder groß die Organisation ist, um die es geht - es gibt dort nicht nur den einen Experten, der sich um das Thema Nachhaltigkeit allein kümmert." Nachhaltigkeit betreffe stattdessen viele verschiedene Bereiche in einem Unternehmen. "Das ist die Finanzabteilung genauso wie der Einkauf, das Personalwesen oder die Produktion. Daher braucht man jeden einzelnen Mitarbeitenden."
Beschäftigte fühlen sich nicht einbezogen
Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind dann erfolgreich, wenn sich auch jede und jeder mitgenommen fühlt. In der Realität ist dies jedoch häufig nicht der Fall, wie die Ergebnisse eine Studie zeigen, die das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von Microsoft durchgeführt hat. Dabei wurden mehr als 900 Führungskräfte und mehr als 1.600 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus Deutschland danach gefragt, wo ihr Unternehmen auf dem Weg zur nachhaltigen Organisation und Wertschöpfung steht.
Das Resultat: 63 Prozent der Mitarbeitenden vermissen die Teilhabe an Umbauprojekten und Mitsprachemöglichkeiten bei der Umsetzung. Hier als Firmenleitung Angebote zu schaffen, sei eine Frage der Veränderungskultur, heißt es im Whitepaper. Schenek betont außerdem, dass es bei den meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine intrinsische Motivation gebe, nachhaltig zu handeln. Das sei ein großes Potenzial, das man nutzen solle.
Das Microsoft-Whitepaper nennt noch weitere Konnektoren, die Unternehmen ins Visier nehmen sollten. Dazu zählen Strategie, Aktion, Resilienz und Innovation. Um Unternehmen eine Hilfestellung zu geben, wie sie auf dem Weg zur ökologischen und digitalen Doppeltransformation vorgehen können, haben die Autoren des Whitepapers auch Handlungsempfehlungen formuliert. In einer Checkliste sind für jedes Themenfeld entsprechende Maßnahmen zusammengefasst. "Eine solche Anleitung kann Unternehmen bei den ersten Schritten helfen", betont Schenek. Dann gelingt auch die ökologische und digitale Doppeltransformation.
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