Daten sind Teil der Lösung und gleichzeitig die eine der größten Herausforderungen beim Thema Nachhaltigkeit. Sie liefern Unternehmen die entscheidenden Informationen - etwa zu Emissionswerten oder zum Stand von spezifischen Nachhaltigkeitsinitiativen.
Auf der anderen Seite ist es eine komplexe Aufgabe, all die relevanten Daten verfügbar zu machen und daraus Wissen zu generieren. Denn Nachhaltigkeit ist ein Querschnittsthema. Es betrifft eine Vielzahl unterschiedlicher Abteilungen und Systeme. Entsprechend vielfältig sind auch die Daten, die aus den verschiedenen Silos zusammengeführt werden müssen.
Häufig werden dafür Programme verwendet, die nicht ursprünglich für diese Aufgabe entwickelt wurden. Beispiel dafür ist Tabellenkalkulations-Software, die zwar in vielen Office-Anwendungen verlässliche Unterstützung bietet. Aber wenn es darum geht, Nachhaltigkeitsdaten zu erfassen und auszuwerten, stößt sie an ihre Grenzen.
Berichtspflicht fordert die Unternehmen
Auf diese Weise das nötige Wissen zu gewinnen, ist aufwändig und fehleranfällig. Das kann zum Problem werden. Denn mittlerweile gilt zumindest für größere Firmen die Pflicht, Daten zur Nachhaltigkeit in ihren Geschäftsbericht mit aufzunehmen - eine weitere Reporting-Verpflichtung zu den bereits bestehenden. Auch wenn Initiativen in Sachen Nachhaltigkeit viel Nutzen bringen - wie etwa Einsparungen im Energieverbrauch - bedeuten sie zunächst Mehraufwand für die zuständigen Mitarbeiter.
Es sind daher Systeme notwendig, die ihnen die Arbeit erleichtern und Informationen aus den Daten möglichst unkompliziert und automatisiert zur Verfügung stellen.
Software as a Service macht den Einsatz unkompliziert
Mit seiner Cloud for Sustainability will Microsoft genau diesen Anforderungen gerecht werden. Auf der Plattform stellt die IT-Company Lösungen bereit, mit der Firmen bestimmte Aufgaben innerhalb der großen Thematik Nachhaltigkeit angehen können. Die Bereitstellung als Software-as-a-Service (SaaS) soll den Einsatz sowie Aktualisierungen möglichst unkompliziert machen.
Eine erste Lösung im Angebot ist der Sustainability Manager, der dafür sorgen soll, dass Daten keine Herausforderung mehr darstellen. Microsoft liefert damit ein Paket aus vorgefertigten Funktionen und Werkzeugen zum Thema Emissionen. Dazu zählen etwa Features für das Emissions-Management und -Bibliotheken, Berechnungsprofile sowie Möglichkeiten zur Visualisierung.
"Wir stellen ein so genanntes Common Data Model bereit, das bestimmte Entitäten beinhaltet, die im Kontext relevant sind", sagt Christoph Schenek, Sustainability Program Manager bei Microsoft. Will heißen: Für spezifische Bereiche wie etwa Produktionsstätten oder Geschäftsreisen können Anwenderunternehmen vordefinierte Umrechnungsfaktoren nutzen, um die entsprechenden Emissionen sichtbar zu machen.
Um die Daten zunächst überhaupt einzusammeln, stellt Microsoft mehr als 200 verschiedene Konnektoren bereit. Mit diesen lassen sich die im Unternehmen verteilten Systeme wie etwa ERP- oder MES-Lösungen anbinden.
Da der Sustainability Manager sowohl das Datenmodell als auch die dazugehörigen Umrechnungsfaktoren bietet, nimmt die Lösung den Anwendern bereits einen großen Teil der Arbeit ab. Denn Daten zusammenzuführen ist das Eine; daraus dann Informationen zu generieren, die etwas über die Nachhaltigkeit im Unternehmen aussagen, eine ganz andere Disziplin.
Emissionen lassen sich auf Standorte oder Prozesse herunterbrechen
Dank des Sustainability Managers können sich die Nachhaltigkeitsverantwortlichen jetzt auf einfache Weise nicht nur den CO2-Fußabdruck des Gesamtunternehmens anzeigen lassen; es ist auch möglich zu sehen, wie sich die Emissionen zum Beispiel auf die einzelnen Standorte oder auf Produktionsprozesse verteilen. Möglich macht das die Integration von Power BI.
Weitere Erleichterung: Aufgaben lassen sich automatisieren. So führt das System zum Beispiel den Upload bestimmter Daten nach einem benutzerdefinierten Rhythmus selbständig durch.
Solche Automatisierungen lassen sich relativ einfach umsetzen, da es sich beim Sustainability Manager um eine Anwendung handelt, die zur Familie der Power Apps gehört. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass es Low-Code/No-Code-Applikationen sind. Es sind also keine oder nur geringe Programmierkenntnisse nötig, um die App anzupassen.
Die Ergebnisse werden dann über ein Dashboard dargestellt. "Die Visualisierung bietet dem Anwender die Gesamtübersicht über seine Nachhaltigkeitsdaten", erklärt Schenek. "Die Dashboards lassen sich auch in Teams, Powerpoint oder andere Anwendungen integrieren." Damit sei der Sustainability Manager nicht nur ein Tool für die Nachhaltigkeits- oder Data-Science-Experten. "Auch einem Chief Operations Officer liefert eine solche Darstellung wichtige Informationen."
Daten sind der Treibstoff für mehr Nachhaltigkeit
Wirksamer Klimaschutz braucht, worauf alle großen Change-Projekte aufbauen: Daten - und moderne Technologien, um diese Daten in zielgerichtetes Handeln umzusetzen.
Aktionen werden automatisiert angestoßen
Mit der Visualisierung von Daten ist es beim Thema Nachhaltigkeit aber nicht getan. Entscheidend sind die Maßnahmen, die daraus dann folgen. Microsoft hat daher in die Lösung auch die Möglichkeit integriert, Aktionen automatisiert anzustoßen. "Der Sustainability Manager zeigt ja nicht nur, dass Emissionen gestiegen oder gesunken sind. Sondern er stellt auch dar, was dafür verantwortlich ist", so Schenek. "Und wenn zum Beispiel ein Lieferant besonders emissionsintensiv ist, dann kann im System ein Prozess definiert werden, der anspringt, sobald ein KPI überschritten wird." Dadurch könne dann etwa eine Teams-Nachricht oder eine E-Mail an den Lieferanten ausgelöst werden.
Damit spricht Schenek schon an, dass sich mit dem Sustainability Manager auch Daten außerhalb der Firmengrenzen in die Berechnungen einbeziehen lassen. Dazu zählen zum Beispiel die Lieferanten, aber etwa auch die Emissionen, die bei der Nutzung der hergestellten Produkte entstehen. "Und gerade in diesen Bereichen sind Nachhaltigkeitsbetrachtungen richtig komplex", weiß Schenek.
Da auch die Anforderungen in den unterschiedlichen Branchen komplex sind, arbeitet Microsoft mit verschiedenen Partnern zusammen, um auch industriespezifische Daten einzubinden. So liefert zum Beispiel Anbieter Blue Yonder über einen Konnektor Daten aus der Logistik an den Sustainability Manager. ABB integriert seine Lösung für das Energiemanagement. Künftig soll der Sustainability Manager noch erweitert werden. Dann werden sich auch Daten zu Abfall oder Wasser in die Berechnungen integrieren lassen.
Die aktuellen Möglichkeiten des Tools nutzen bereits die Technik- und Betriebsteams, die für das Stadion der American-Football-Mannschaft Las Vegas Raiders zuständig sind. Sie verwenden den Sustainability Manager unter anderem, um Wetterdaten zu analysieren und die Temperatur im Stadion so energieeffizient wie möglich zu regulieren - was für eine Sportstätte mitten in der Wüste keine einfache Aufgabe ist. Doch diese ist laut dem Ingenieur Joe Wright wohl gelungen. Mit Hilfe des Tools sei bewiesen worden, "dass unsere Kühlanlage nicht nur die effizienteste Anlage in diesem Teil des Landes ist, sondern auch sehr kostengünstig zu betreiben".
Einen eigenen Eindruck vom Microsoft Sustainability Manager können Sie sich übrigens über die Testversion verschaffen, die Ihnen für 30 Tage kostenlos zur Verfügung gestellt wird.
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