Auf dem Weg zur digitalen Transformation werden viele Unternehmen liegen bleiben. Der Grund: mangelnde IT-Fitness. Und das, obwohl alle wissen: Ohne Automatisierung und den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) wird künftig kein Unternehmen mehr überleben.
Was viele ignorieren: Zum Überleben gehören auch die Fachkräfte zur Umsetzung innovativer Technologien. Denn dahinter stehen immer noch Menschen. Und ohne deren Qualitäten wird es noch sehr lange nicht gehen. Manche sagen nie. CIOs können viel gewinnen, wenn sie jetzt in die digitale Qualifizierung der eigenen Belegschaft investieren, statt ihre Energie auf die Suche nach neuem IT-Personal zu verwenden. Mit diesen vier Schritten starten Sie eine neue Lernkultur:
1. Bilden Sie ein festes Learning-Team!
"Brechen Sie Ihr gewohntes Silo-Denken auf!", appelliert Mohanna Azarmandi, Chief Learning Officer bei Microsoft Deutschland, an die IT-Verantwortlichen. Sie sagt: CIOs müssen gemeinsam mit HR eine strategische Weiterentwicklung der Beschäftigten fördern. Dabei sollten sie sich am IT-Personalbedarf der kommenden Jahre orientieren und entsprechend digitale Kompetenzen auf- und ausbauen.
Um dies zu erreichen, sollten sich CIOs mit der HR-Abteilung und den Fachbereichen zu einem Learning-Team zusammentun. Nur der regelmäßige Austausch über die Bereichsgrenzen hinweg sichert, dass Mitarbeiter genau die digitale Qualifizierung erhalten, die sie für ihre Funktion benötigen. Wer von KI und Automation optimal profitieren möchte, braucht im Marketing andere Tools und IT-Kompetenzen als in Vertrieb und Produktion.
Wie Microsoft lernte, anders zu arbeiten
Die technischen Fähigkeiten der eigenen Mannschaft auszubauen, ist nur die halbe Miete. Erst der Kulturwandel macht sie auch produktiver.
2. Schaffen Sie Akzeptanz im Top-Management!
Jahrzehntelang mussten sich Personaler*innen immer wieder rechtfertigen: Fortbildung wurde von den Geschäftsleitungen und Finanzvorständen als notwendiges Übel betrachtet, das Zeit und Geld kostet, aber keinen messbaren Mehrwert liefert. Damit muss Schluss sein - das gesamte C-Level muss begreifen: Ohne digitale Expertise kann kein Unternehmen wachsen und neue Geschäftsmodelle entwickeln. Es verliert den Anschluss im Wettbewerb.
Dies zeigt auch eine Konjunkturumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) aus dem Herbst 2019: Danach stellte bereits vor der Coronakrise der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften das bedeutendste Entwicklungshemmnis für deutsche Betriebe dar. Daher sollte die Weiterbildungsstrategie gemeinsam von CIO, HR und dem Top-Management getragen und gefördert werden, um nachhaltig erfolgreich zu sein.
3. Entwickeln Sie Learnings-Know-how!
Vielen Unternehmen fällt es schwer, aus der Masse vorhandener Aus- und Weiterbildungsangebote zu wählen. Hier sollte das Learning-Team einen Rahmen abstecken, der sich am internen Qualifizierungsbedarf orientiert. "Beim näheren Vergleich stellt sich oft heraus, dass sich die internen Schulungsanforderungen zum größten Teil mit Online-Angeboten abdecken lassen, die im Markt verfügbar sind", fasst Azarmandi ihre Erfahrungen zusammen.
So können Führungskräfte zum Beispiel über die kostenlose AI Business School von Microsoft wertvolles Wissen und Best Practices zum strategischen KI-Einsatz in Unternehmen erwerben. Mit der IT-Fitness Akademie stellt Microsoft in Zusammenarbeit mit LinkedIn zehn Lernpfade für Future Skills zur Verfügung, die Interessent*innen für die derzeit attraktivsten Jobs qualifizieren - ob in Software-Entwicklung, Vertrieb oder Kunden-Service.
Für die verbleibenden Bereiche empfiehlt Microsofts Learning-Chefin Azarmandi den Unternehmen, entweder auf Inhouse-Schulungen durch eigene Mitarbeiter zu setzen oder mit externen Anbietern zusammenzuarbeiten. Partnerschaften mit anderen Unternehmen zur gegenseitigen Wissensvermittlung seien ebenfalls hilfreich. Wem die Auswahl dennoch schwerfällt, der kann sich von spezialisierten Trainingspartnern oder Anbietern wie Microsoft gezielt beraten lassen.
4. Etablieren Sie eine nachhaltige Lernkultur!
Da die IT-Innovationszyklen immer kürzer werden, ist es mit punktuellen Mitarbeiterschulungen nicht getan: Lebenslanges Lernen ist gefragt. Dazu muss im Unternehmen eine Lernkultur etabliert werden, die den Beschäftigten bewusst Zeit und Raum für die digitale Qualifizierung zur Verfügung stellt.
Microsoft selbst versteht sich als Learning-Company, die ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anregt, mehr zu lernen und offen für Neues zu sein. So findet einmal im Quartal der sogenannte Learning Day statt, bei dem alle Mitarbeiter*innen einen ganzen Tag Zeit haben, um sich weiterzubilden oder spezielle Angebote zu nutzen, die an diesem Tag bereitgestellt werden. Hinzu kommen Aktionen wie die Technical Skills Initiative, mit der die Beschäftigten im eigenen Stil und Tempo lernen und Zertifikate erwerben können.
"Seit wir verstärkt in die digitale Aus- und Weiterbildung investieren, sind unsere Beschäftigten zufriedener und motivierter", zieht Azarmandi Bilanz. "Sie stellen fest, dass der Tool-Einsatz ihre Arbeit erleichtert und produktiver macht. Außerdem fallen ermüdende Routine-Aufgaben weg."
Diese Erkenntnis bestätigt auch eine internationale Microsoft-Studie. Danach geben mehr als 80 Prozent der leitenden Angestellten und nahezu 50 Prozent der Beschäftigten in Unternehmen mit einem hohen KI-Reifegrad an, dass sie einen direkten Nutzen aus KI-Projekten ziehen und ihre Arbeit als sinnvoller erleben. Unternehmen sind dann am erfolgreichsten, wenn sie ebenso viel in die Qualifikation der eigenen Mitarbeiter wie in intelligente Technologien investieren. Technologie und Lernen können nur gemeinsam gelingen.
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