Bei Nachhaltigkeit geht es zwar um eine Vielzahl von Themen - wie CO2, Wasser, Arbeitsbedingungen oder Transparenz in der Lieferkette. Doch an welcher Stelle Unternehmen auch ansetzen, alle stellen sich die gleiche Abfolge an Fragen. Sie müssen zunächst klären: Wo gibt es in meiner Organisation Optimierungspotenzial? Und dann: Wie genau kann ich das optimieren? Wie wirkt sich das aus auf meine Nachhaltigkeits- und auf meine Geschäftsziele?
Die Antworten stecken in den Daten aus verschiedenen Abteilungen des Unternehmens. Schließlich betrifft Nachhaltigkeit eine Vielzahl von Bereichen. Dazu zählt Logistik genauso wie Fertigung, Vertrieb, die HR-Abteilung oder die Lieferkette.
Business-Analyse erweitert auf das Thema Nachhaltigkeit
Ohne moderne Lösungen ist es jedoch kaum möglich, Antworten in Daten zu finden. "Möchte ich zum Beispiel den Stromverbrauch in der Produktion optimieren, brauche ich Systeme, welche die relevanten Daten zusammenführen. Denn die liegen etwa in den Stromzählern oder in Systemen, welche den Verbrauch der Geräte erfassen", erklärt Christian Becker, Manager für Strategie und Innovation bei Microsoft.
Erster Schritt ist also, die Daten auf einer Plattform zusammenzuführen. Als nächstes werden sie analysiert.
Sie liefern dann das Wissen, wo viel Strom verbraucht wird, warum das der Fall ist und mit welchen Maßnahmen sich gegensteuern lässt. "Das ist die Erweiterung der klassischen Business-Analyse auf das Thema Nachhaltigkeit", so Becker.
Bei vielen Unternehmen ist die Botschaft schon angekommen. Laut einer Studie, für die IDC 150 Entscheider aus der Fertigungsindustrie befragt hatte. Davon glauben 67 Prozent, dass eine umfassende Digitalisierung die Voraussetzung ist, dass Nachhaltigkeit erfolgreich wird.
Entsprechend finden sich auch schon Unternehmen, die aktiv werden. Der finnische Stahlproduzent Outokumpu beispielsweise hat gemeinsam mit Microsoft eine Plattform aufgebaut, die Daten zentral zusammenbringt. Diese bildet die Basis für Entscheidungen in vielen Bereichen. Unter anderem ließ sich die CO2-Emission in der Produktion um bis zu 15 Prozent senken. Gerade hier zeigt sich laut Becker das Potenzial in der Datenanalyse. "Ein Stahlwerk verbraucht so viel Energie wie eine Großstadt. Kann man dabei nur ein oder zwei Prozent sparen, wirkt sich das messbar aus."
Auch Energieversorger E.ON nutzt die Digitalisierung, um seine Kunden beim Betrieb von Solaranlagen zu unterstützen. Mithilfe von Machine Learning erhalten Hausbesitzer Empfehlungen, ob und an welcher Stelle des Gebäudes es sich lohnt, Solar-Panels zu installieren.
IDC-Studie: Nachhaltigkeit in der Fertigung
Sie verbraucht viel Energie, nutzt globale Lieferketten mit massiven Emissionen und produziert viel Abfall – lernen Sie, wie die Fertigung solche Auswirkungen reduziert.
Künstliche Intelligenz hilft an vielen Stellen
Technologien wie Machine Learning beziehungsweise Künstliche Intelligenz (KI) sorgen dafür, noch mehr aus den Daten herauszuholen. Denn künftig sind noch viel mehr Daten verfügbar, die werden sich ohne solche Hilfe nicht auswerten lassen.
"Jeder weiß ja mittlerweile, dass KI in der Lage ist, im Schach oder Go gegen menschliche Großmeister zu gewinnen", sagt Becker. "Und genauso wie die KI Schachzüge berechnet, kann sie zum Beispiel Aufträge in der Produktion so umsortieren, dass dort weniger Lastspitzen entstehen."
Für den Nutzen der KI hat er noch ein Beispiel aus dem E-Commerce parat. Dort arbeitet Microsoft mit einem großen Logistikanbieter zusammen, um Retouren besser zu bearbeiten. Allein in Deutschland würden pro Jahr weit über eine Milliarde Bestellungen ausgeliefert, berichtet Becker. Und 15 bis 20 Prozent davon schicken die Kunden wieder an die Verkäufer zurück. Je nach Ware wird sie wieder verkauft oder recycelt.
Häufig ist aber der Aufwand dafür so groß, dass die Waren einfach vernichtet werden. In dem Projekt begutachtet nun ein System aus KI und Bildverarbeitung automatisiert die zurückgeschickten Bestellungen. Dadurch werden pro Jahr mehr als 100.000 Verpackungen eingespart. Zudem entsteht weniger Müll.
"Das ist gut für die Nachhaltigkeit, aber auch gut fürs Portemonnaie", sagt Becker. Wie das zusammengeht, wie man
Potenziale klassifizieren und Entscheidungen automatisieren kann, erklärt Becker in diesem Podcast. Seine Daten richtig zu verstehen, ist eine Voraussetzung für nachhaltige Digitalisierung.
Je nach Branche unterscheiden sich die Strategien, um Nachhaltigkeit voranzutreiben. In diesem Nachhaltigkeits-Navigator finden Sie differenzierte Konzepte und Cases für alle Branchen.
Cloud bringt Nachhaltigkeit in den Mittelstand
All diese genannten Potenziale lassen sich nicht nur für große Unternehmen heben. Grundsätzlich können auch kleine und mittlere Firmen die dafür nötigen Technologien einsetzen. Ein Argument für die Cloud ist ja, dass Unternehmen damit auf IT-Systeme zugreifen können, deren Betrieb sie sich sonst nicht leisten können.
Das gilt auch für Technologien rund um Nachhaltigkeit. In der Microsoft-Cloud for Sustainability sind sowohl Datenplattformen als auch Analyse-Tools und Machine-Learning-Werkzeuge sind. Die Cloud for Sustainability, die nun in einer Preview bereitsteht, unterstützt Unternehmen, ihren CO2-Abdruck besser zu verstehen. Sie können damit über ihre gesamte Wertschöpfungskette hinweg Daten erfassen, analysieren und Erkenntnisse in Verbesserungen umsetzen. "Die Cloud führt zu einer Demokratisierung des Zugangs zu Technologien", stellt Becker fest. "Und sie kann helfen, dass jedes Unternehmen beim Thema Nachhaltigkeit den Überblick behält."
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